Seit einiger Zeit bekomme ich vermehrt Gefühlsklärer- Themen auf den Tisch. Es erreichen mich viele Anfragen, wo Klienten auf ihrer Reise, durch einen auslösenden Trigger, in den Gefühlsklärer- Modus gerutscht sind.
Plötzlich stellen sie fest, dass sie die Nähe, welche sie ja tief in sich wünschen, nur schwer oder gar nicht ausgehalten können. Da öffnet sich von jetzt auf gleich ein riesen Angstfeld und das Gefühl der Hilflosigkeit, weil man keine Idee hat wie man da jetzt an die Ursache kommt und wie man sie heilen kann. Aber gleichzeitig der tiefe Wunsch nach Heilung, weil man fühlt wie das Thema einen enorm belastet und sich wie ein dunkler Schleiher über das Sein legt.
Zunächst ist es erstmal wichtig herauszufinden ob du mit deiner Angst und dem Thema identifiziert bist. Ob du glaubst du bist diese Angst. Oder ob es dir eher aus einer Beobachterrolle heraus gelingt da drauf zu schauen und dir einzugestehen, ja ich habe diese Angst und ich kann es ändern, weil es nicht mein ICH ist.
Hier ist es sehr sinnvoll sogar analytisch vorzugehen um herauszufinden woher diese Angst genau kommt. In den meisten Fällen stecken wir in einer Reinszenierung ohne uns dessen bewusst zu sein.
Gerade im Seelenpartnerprozess müssen ja viele schmerzhafte Themen hochkommen. Das ist völlig normal, weil wir die Verbindung zum Gegenüber so heftig fühlen und wir sofort wissen, dass es hier kein Verstecken gibt. Der Andere kann uns lesen wie ein offenes Buch.
Bist du im Loslassermodus in den Prozess gestartet, hat dir dein Gefühlsklärer unbewusst und nicht willentlich schon so oft Ablehnung gespiegelt, dass du irgendwann auf deinem Weg vorübergehend selbst in den Gefühlsklärer-Modus kippt.
Hier greift eine Schutzstrategie der Schmerzvermeidung, weil du glaubst eine weitere emotionale oder körperliche Ablehnung nicht mehr aushalten zu können.
Du beginnst nun selbst eine Mauer zu errichten, die dich vielleicht zunächst vermeintlich schützt. Aber in Wahrheit ist sie dein größtes Gefängnis.
Warum ist das so?
• Im Vermeidungsmodus geschieht keine Heilung der Urwunde.
• Im dümmsten Fall steckt ihr nun beide im Gefühlsklärer- Modus, was einen Stillstand bedeutet. Da ja keiner aus seiner Komfortzone kommen kann. Bzw. glaubt nicht zu können. Das ist eine Illusion aber das weißt du in diesem Modus nicht.
• Im Angst- und Schmerzvermeidungsmodus bist du kaum mit dir selbst angebunden und unterliegst der Egoführung, statt deiner Intuition.
• Es kostet dich viel Energie deine scheinbar benötigte Mauer zu bauen und zu erhalten, während deine Seele permanent den Wunsch nach Verbindung sendet.
Wie kannst du also diese dämliche, einengende Angst besiegen?
• Du bist dir vollumfänglich bewusst, dass du nicht diese Angst bist.
• Du erkennst, dass dies eine Egokonstrukt ist zur Schmerzvermeidung. Dahinter steckt nach wie vor die Angst vor Ablehnung, die Angst etwas nicht kontrollieren zu können, die Angst sich selbst fühlen zu müssen. (All das hat dein Gegenüber auch)
• Du erkennst ganz bewusst, dass du hier alte Themen auf dein Gegenüber projizierst. All das was dir mal "angetan" wurde kommt da hoch.
• Du wirst dir bewusst, dass von deinem Gegenüber keine wirkliche Gefahr ausgeht und dir das nur dein Ego einredet, welches von deiner Vermeidungsstrategie gefüttert wird.
• Dir wird klar, dass der Wunsch nach "Flucht" dein Problem nicht und niemals in der Tiefe lösen wird und du so weiter in einer Abwärtsspirale steckst.
Wahrscheinlich sagst du jetzt gleich zu mir, hey hey deine Tipps sind heute recht kopflastig. Und ich sage dir, stimmt. Denn ich hole dich da ab wo du gerade bist und das ist aktuell im Kopf.
Erst, wenn du dir dieser Vorgänge in dir und der greifenden Dynamiken klar bist, kommst du überhaupt in die Tiefe. Steigen wir hier mit "fühlen" ein verstärken wir deinen Fluchtmodus, der automatisch aktiviert wird, sobald du dich in der Angst befindest und in der Schmerzvermeidung bist.
Wie sollte dein nächster Schritt sein, nachdem du all das erkannt hast.... Was machst du also, wenn eine Situation aufploppt und du in dieses Angstfeld gezogen wirst?
Dein Gegenüber kommt auf dich zu oder möchte vielleicht Nähe oder du selbst in einem lichten Moment.
Mit allem was du jetzt weißt, wirst du die Situation meistern, denn die Angst kommt und du weißt was da gerade in dir geschieht. Du fühlst dich nicht mehr hilflos ausgeliefert.
Bleib stehen auch, wenn du aus der Situation flüchten möchtest. Versuche mal die Nähe, die sich gerade aufbaut, ganz bewusst auszuhalten. Wenn du sehr mutig bist, sei aktiv und versuche mal trotz Angst, Nähe aufzubauen. Halte es aus. Halte deinen Raum.
Nur so lernst du nach und nach, dass dir gar nichts passieren kann. Nähe und Verbindung zulassen kann man wirklich durch behutsames üben (wieder) erlernen. Jedes Mal, wenn du im Feuer stehen bleibst, gewinnst du dazu, weil du dich nicht von deiner Angst kontrollieren lässt. Dein Selbstwert steigt, weil du dich mit und in dir selbst sicherer fühlst. Deine Mauer baut sich dadurch ab und dann kommt auch der Moment wo du wieder ins Fühlen kommst und Nähe (emotional oder körperlich) wieder schön empfindest. Du diese dann sogar selbst aktiv herstellen kannst. Denn dein Vermögen Fühlen zu können liegt ganz tief unter der Angst. Die Angst verhindert jedes Gefühl. Evolutionsbiologisch auch logisch, denn waren wir in Gefahr, mussten wir rennen. Da blieb keine Zeit für Emotionalität.
Im Seelenpartnerprozess erscheint dein Seelenpartner aber nicht als Mammut oder wildes Tier was dich fressen will. Dessen darfst du dir voll bewusst sein, lieber Gefühlsklärer(in) und Loslasser(in), welche in den Gefühlsklärer- Modus geswitched sind.
Deine Seele möchte heilen. Sich von Lasten und Käfigen befreien. Solange hast du dich versteckt. Nun ist es Zeit, dass du dir wieder vertraust und deine letzte Hürde deiner Heilung angehst. Bisher verurteilst du dich sooft selbst, wenn du es mal wieder nicht geschafft hast über deinen Schatten zu springen. Aber du wirst das schaffen. Bleib im Vertrauen Liebe Seele. Und werde aktiv. Tschakka.
Brauchst du dabei Hilfe, melde dich gerne bei mir.
Silke Helm-Eckstein
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